Frauenkämpfer/-ritter/-geweihte

Benutzeravatar
Halrech
Beiträge: 27
meble kuchenne Świętochłowice Zawiercie Wodzisław Śląski
Registriert: 8. Oktober 2018, 19:51

Re: Frauenkämpfer/-ritter/-geweihte

Beitrag von Halrech »

Alma hat geschrieben:
19. Juni 2019, 16:16
Halrech hat geschrieben:
19. Juni 2019, 15:48
an Zivilklamotte unterscheidet sich Ritter*in nicht von anderen Adligen.
Das wäre ja schonmal ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Wenn man noch gar nix adeliges hat, und auch keinerlei Stoff in der Truhe, der nach "ich werde nicht vom Pöbel getragen" schreit, ist die Ausstattung eines Ritters halt eine Hemmschwelle. Und es ist aufwändig, denn man muß sich erstmal nach einem Gefolge umsehen, auf das der sonst mit einem agierende Bekanntenkreis vielleicht keine Lust hat, und dessen Ausstattung muß auch ins Konzept passen... Wenn man einen neuen Char in eine schon bestehende Adelsgruppe mit Anhang integriert, ist das wohl einfacher.

Mal wieder aus meiner Sicht spricht auch der Transport gegen einen Char mit mehr Rüstung. Ich hab kein Auto und kann auch keines fahren. Selbst mit Almas "leichter Reiseausrüstung", also ohne Apotheke mit Glasflaschen und Holzkisten oder mit meiner stummen Leibeigenen (wenn ich Deko und Kram für die Orga mitbringe) komm ich auf locker über 30 kg Gepäck in für mich gerade noch manövrierbarem Volumen. Bei MFG geht das, aber meist muß ich wenigstens einen Teil der Strecke Zug fahren. Da ist mir auch nur ein zusätzliches Kettenhemd schlicht zu schwer.
Alles drei gewichtige Punkte, aber v.a. die ersten beiden betreffen Frauen und Männer gleichermaßen.
Ich wollte damit nur sagen, dass wenn man zuhause je einen Satz "Edle Dame" und "Kämpferin" hat, warum nicht eine Ritterin spielen.
Fanalanthir hat geschrieben:
19. Juni 2019, 17:19
Tuuuuuu es! Vielleicht sollten wir das nächste Mal ein Lager der 5 Ritterinnen aufmachen :lol:
Dafür!
Answin Ulriklas Herdfried von Bluthechtingen-Friedwang, darpatischer Ritter - Silbertaler 2, Bruderzwist 4, Das Große Turnier
...auch bekannt als Silem Tobrius (Boroni & Zwölfgötterbündler), Hortwin (isenoher Gardist) und Wulfhelm (Leibwächter)
Benutzeravatar
Alma
Beiträge: 21
Registriert: 8. Januar 2019, 09:56
Wohnort: Freiburg

Re: Frauenkämpfer/-ritter/-geweihte

Beitrag von Alma »

Ja, vieles gilt für Männer genauso. Ich hab auch nur wild Gründe, keinen Ritter oder keine Ritterin zu spielen, in den Ring geworfen, wie sie mir grad einfielen.

Bei der Sache "Knappe oder Ritter" würde ich persönlich auch dazu neigen, klein anzufangen und mich hochzuarbeiten, allein schon, weil man so schöne Szenen wie den Ritterschlag und anderes nicht ausspielen kann, wenn sie schon in der Vorgeschichte abgehandelt wurden. Ob es tatsächlich eher die Frauen sind, die lieber keine Anführerrollen spielen wollen, zumindest im kämpferischen Umfeld, bzw. lieber langsam in diese Rolle reinwachsen und -lernen wollen, kann ich nicht gut beurteilen. Ich könnt es mir schon vorstellen. Ich würde es für mich so machen, glaube aber eher, daß es an meiner Persönlichkeit und meinen eigenen Erwartungen an mein Spiel liegt, als an meinem Geschlecht.
Thela
Beiträge: 9
Registriert: 17. Juni 2019, 12:19

Re: Frauenkämpfer/-ritter/-geweihte

Beitrag von Thela »

Halrech hat geschrieben:
19. Juni 2019, 15:48
Ich habe zu dem Phänomen "(Fast) keine Ritterinnen, aber viele Knappinnen" (von einer LARPerin) gehört, dass Männer tendenziell selbstbewusster bzw. überheblicher sind, was ihre darstellerischen Fähigkeiten solcher Rollen anbelangt und Frauen tendenziell eher selbstkritischer sind und sich in die Charakterklasse über den Knapp*innen-Weg einspielen möchten.
Was haltet ihr (also Frauen und Männer) von dieser Aussage? Wie gesagt, es geht nur um statistische Mehrheiten, nicht darum, dass das immer so sei.
Also, es gibt einige Larperinnen, die über dieses Klichee hinweg leben können. Aber im Allgemeinen stelle ich immer wieder fest, dass genau das einer Frau von Kind auf antrainiert wird, nämlich eben nicht dieses selbstbewusst zu zeigen, sondern bescheiden und ruhig sein. Umgekehrt wird es den Männern von Kind auf mehr erlaubt, gefährliche Dinge zu machen.
Ich denke also, dass eine gleichberechtigte Beziehung, in der man als Mädchen dazu ermutigt wird, gefahren einzugehen (sowas fängt schon am Spielplatz an oder die Beschreibung von Kleinkindern ("Oh, die wird bestimmt eine ganz tolle Prinzessin")) das ist, was einen Großteil dessen ausmacht, wie die meisten Frauen sich geben. Und dann verstärkt sich der Kack auch immer mehr mit den ganzen verschi*enen Kampagnen von Unternehmen und deren Werbung und aaaaaaaaarg!

Ich habe meinen Chara, also die Thela explizit überheblich und selbstbewusst angelegt, sodass ich mich dann beim Spiel nicht OT komisch gefühlt habe. Außerdem wurde ich von meinen lieben IT Brüdern darin unterstützt, dass sie die Härteste von den Dreien war. Und ja, ich finde man wird ein bisschen dazu gewungen als Ritterin den "Harten Kerl" raushängen zu lassen, und darauf werde ich im Reallive auch immer wieder angesprochen. Ich kenn da einige Frauen, die es nicht so toll finden, wenn ihnen gesagt wird, was für ein Fiech sie sind. Ich habe damit kein Problem mehr, nur irgendwann könnten sich doch alle daran gewöhnt haben, dass eine Frau zwei volle Bierkästen ohne Probleme tragen kann. Ich mein, das ist ja alles Technik und Trainingssache. Und was das Training angeht, da seh ich einen viel größeren sozialen Druck bei den Männern Muskeln aufzubauen, und bei den Frauen bloß nicht zu viel Muskeln, eher Bauchbeinepo oder Laufen gehen.

Das soll jetzt keine Aufforderung an die anderen Frauen hier sein! Tut was ihr wollt! Ich sag nur, wie ich den sozialen Druck so wahrnehme, und warum ich glaube, dass in bestimmten Rollen Frauenmangel herrscht.
Antworten