Ich war auf dem Turnier als Hamish Faedan Rhendall, Edelknecht/Edelknappe im Ritterbund der Schwarzen Distel.
Location:
Gerne wieder!
Orga:
Leute... ich seh' ja ein, dass ihr ein gutes Kernteam seid... aber macht euch doch nicht so kaputt... Ihr sitzt in einem riesigen Netz von Spielern und kennt doch eure Pappenheimer. Vergebt einzelne Blöcke an einen davon als Hauptverantwortlichen (z.B. "Turnierablauf, Reglement, Kampf- und Turnierbezogene Fragen") und geht am Abend ins Bett um zu schauen, ob ein entsprechendes Problem am nächsten Morgen überhaupt noch da ist.
Ein Auf- und Abbauhelfer-Rabatt hilft nicht nur, dass ihr euch nicht den Rücken brecht, sondern macht die Con sogar noch für ein breiteres Spektrum an Spielern zugänglicher, also bunter. In so einer kleinen Orga sollte keiner am Abbautag eine halbe Stunde den Vorschlaghammer schwingen.
Gebt auf dem Zeltplatz die Verantwortung für das Abtarnen frühzeitig in die angrenzenden Lager. Die haben mehr Möglichkeiten, es in ihrer Zeltlagerstruktur zu verbauen und können es evtl. sogar strukturell nutzen (so verankerte Pfosten können was schönes sein bei Starkwind). Kein Auf- und Abbau eurerseits.
Es bildet sich ja schon von selber ein Pulk aus helfenden Händen um euch herum, gebt dem Form und alle haben was davon.
Umso mehr Respekt dafür, was ihr aus eurer Kreativität, eurer strukturierten Art, eurer Erfahrung, eurem Perfektionismus und eurem feinsinnigen Gespür für aventurisches Flair und Feeling erschaffen habt!
Verpflegung:
Die Larpküche kocht. Drei Worte, die bei einer Con jegliche Essensplanung in Wohlgefallen auflöst.
Jariks Tavernis ist da. Das freundliche Sorgenfrei-Paket für die Getränke.
Zusammen eine riesige Entlastung für das Packmaß und den Lageraufwand. Wenn möglich immer wieder so.
Turnier:
Ich habe nach den ersten Schranken bei mehreren Teilnehmern mitbekommen, wie sie Feedback zu ihrem Kampfstil gesucht haben. Danach fanden m.M.n. alle zu einem wirklich schön anzusehenden gemeinsamen Larpkampfstil. Sei es durch Anpassung, sei es durch passende Wahl der Paarung und der Absprache. Von der IT-Absprache, nach dem dritten Wirkungstreffer aufzugeben, man sei hier ja schließlich nur bei einem kameradschaftlichem Kräftemessen bis hin zur OT-Absprache, dass Flegel viel zu unkontrollierbar sind, um auch noch auf ein vorher gesetztes Ende hinzuarbeiten und man sich drauf konzentriert, schön auszusehen und den wirbelnden Zufall statt der Münze entscheiden zu lassen, war im Turniermodus alles möglich.
Durch die Marken konnte man auch IT seine Forderungen so wählen, dass ein Ritter nicht zu schnell aus dem Turnier fliegt (oder jemanden gezielt rausjagen, aber selbst der schwarze Ritter hat die Grenzen des Turniers nicht so weit strapaziert, dass dies angebracht gewesen wäre). Ich kenne das Turnier-Reglement bereits und es hat sich bewährt. Gut fand ich die Variante mit drei Schranken, sie hat die Zweikämpfe auf einen Tag weniger komprimiert und dem Spannungsbogen ungemein gut getan. Lobenswert auch die Flexibilität, für Langwaffen zu improvisieren.
Ein großes Lob an die vielen winzigen und gerade dadurch aufwändigen Details am Turnierplatz. Wimpel und Bannerstangen machen so viel aus! Sowohl beim Flair als auch bei der Liebe, die im Vorfeld reingesteckt werden muss. Noch wichtiger aber: Orgaseitig gestellter Sonnenschutz an der Tribüne! Unglaublich sinnvoll und luxuriös! Einfach mit Flair füllen und das Turnier ohne Sonnenstich genießen können.
Spielerschaft:
Liebevoll gewandete und gestaltete Charaktere, jeder offenbarte bei Gesprächen eine ihm eigene Tiefe, verknüpft zu wirklich herausragenden Gruppenkonzepten.
Es gab viele Anknüpfungspunkte mit Gruppen aus vergangenen Cons (Tobrien) oder dem Hintergrund heraus (Nordmarken

) und es fühlte sich deutlich nach bespieltem Mittelreich an. Die Exoten als Projektionsfläche für diese Normalität waren auch hübsch anzuspielen und anzusehen. Außerdem hatten alle in ihren Konzepten eine starke Daseinsberechtigung auf einem Turnier, was es immer leichter macht, miteinander zu interagieren. Gefreut hat mich auch die Präsenz von Andergast als absolut unexotisches Ausland auf einer solchen Veranstaltung.
Großes Lob an das mehrköpfige, besklavte, häretische, schwarzeritterliche Gesamtkunstwerk "Don Decius", dessen Verwandschaft zur Kaiserin ich immer wieder gerne verbreite. Ihr trefft den richtigen Ton, dass man keinen Augenblick davon verpassen, sich danach aber die Hände waschen möchte. Diese Gratwanderung gelingt seit Jahren keiner Truppe so gut wie eurer. Eure Größe im Umgang mit dem eigenen Ego ist sicher ein wichtiges Zuckerstück in dieser Sache. Ihr seid die Kraft, die das Böse will und das Gute schafft.
Dass ich bei den Bornländern... emotional involviert... bin... wissen ja einige. Es war sehr interessant, nicht auf meine eigene Anrede (Der Ebrin) zu hören und zauberschön, einige Fortentwicklungen aus dem Spiel der letzten Jahre jetzt als Zuschauer anzusehen. Auf eure Gesundheit und das Mütterchen Bornland! Ich liebe euch alle!
Besonders schön fand ich das Spiel mit unseren (OT-!!!) Freunden aus dem Nordmärkerlager samt Stockholm-Koschern. Wenn ihr das nächste mal etwas braucht, um unserem Ritter dabei zuzujubeln, wie er euren besiegt, kommt doch einfach zu uns und holt euch ein Distelfähnchen. Ihr müsst gar nicht Stückchen von unseren Bannerstangen absägen
Im Ernst: Wunderschönes Konfliktspiel, welches das Erlebnis aller bereichert und nicht geschmälert hat. Genau den richtigen Ton getroffen. Immer wieder gerne!
Heiler:
Ein eigener Punkt, weil etwas durchwachsen.
Positiv: Ein wunderschönes Lazarett wurde mit vereinten Kräften geschmückt und die Blessurenschminkerei hat das Ausspielen von Verletzung belohnt und dem Flair dieses doch blutigen Sports ungemein gut getan. Die schiere Präsenz dieses Lazaretts voller erfahrener und gut ausgestatter, vielseitiger Heilerspieler hat einen sehr schönen Einfluss auf das gesamte Ambiente ausgeübt und wurde seiner prominenten Lage mehr als gerecht.
Nicht so positiv: Ich beteilige mich gerne an Heilerspiel, meist in der Rolle des Verletzten-Schleppenden. Das war auf dieser Con leider weniger schön, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte und ich bin nach immer kürzerer Zeit aus dem Lazarett abgehauen, nachdem ich meine verwundete Fracht abgelegt oder abgegeben hatte. Das Lazarett wirkte... übersättigt... Gefühlt waren doppelt so viele Heiler wie Betten anwesend und während man den halb ohnmächtigen Mann stützt, wird hinter einem über zwei andere, mehr oder weniger okkulte, Heilmethoden debattiert. Das Gefühl eines strukturierten Lazarettes kam - trotz der Bemühungen der tatsächlich vorhandenen Struktur - nicht auf, es wirkte eher wie ein Sammelpunkt von Leuten, die alleine echte Kriegsverletzungen heilen können, auf einer Sportveranstaltung. Was es ja auch war.
Konstruktiv: Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen und ich hätte mir durchaus gewünscht, dass gerade aus den Gruppen mehr Heiler mit der Einstellung des Urlaubs und vielleicht noch Physiotherapeuten an die Veranstaltung rangegangen wären.
Obwohl das Lazarett wirklich großzügig bemessen und ausgestattet war, wäre ein überschatteter Bereich, um sich unter Beobachtung zu erholen, eine m.M.n. sinnvolle Ergänzung. Da kann auch die personalaufwändigere (und eher privat gestellte) Nachsorge publikumswirksam betrieben werden, ohne dass man sich bei den Ernstfällen auf den Füßen steht. Außerdem weiß man eher, wo man seinen gerade zerhauenen Kontrahenten auffinden kann, sobald er behandelt wurde. Einfach eine Plane dran.
Fazit:
Eine meiner besten Cons und in ihrem Genre Platz eins auf meiner Liste. Heisergejubelt und müdegespielt, Zelte getrocknet. Ich diene dem Besten. Faengheach!